Gemeinschaft, Vielfalt und Fairplay – auch im queeren Kontext
Sport verbindet Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Er schafft Begegnung, Teamgeist und gegenseitigen Respekt. Doch auch im Sport erleben queere Menschen immer wieder Hürden: Unsichtbarkeit, Vorurteile oder fehlende Akzeptanz führen noch zu oft dazu, dass sich manche nicht willkommen fühlen oder ihre Identität verbergen. Für uns beim Bocholt Pride e.V. ist Sport ein Bereich, in dem gesellschaftlicher Wandel konkret spürbar werden kann. Denn hier zeigt sich, wie Gemeinschaft funktioniert und wie Vielfalt gelebt werden kann. Wir möchten queeren Menschen Mut machen, sichtbar zu sein, und zugleich Sportvereine ermutigen, aktiv für Offenheit, Fairness und Inklusion einzustehen.
Queere Sichtbarkeit im Sport
Queere Menschen sind in allen Bereichen des Sports aktiv vom Freizeitsport über den Vereinssport bis hin zum Leistungssport. Dennoch werden queere Identitäten in der Sportwelt häufig ausgeblendet oder tabuisiert. Wir setzen uns dafür ein, dass Offenheit und Vielfalt selbstverständlich werden: auf dem Spielfeld, in der Umkleide, im Vereinsleben und in der Öffentlichkeit. Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen sich alle Sportler*innen sicher fühlen, ohne Angst vor Diskriminierung oder Ausgrenzung. Sichtbarkeit bedeutet dabei nicht nur, Flaggen zu zeigen, sondern Haltung einzunehmen im Training, im Wettkampf und im Vereinsalltag. Offenheit und Respekt sind die Grundlage jeder funktionierenden Gemeinschaft, und der Sport bietet die ideale Möglichkeit, diese Werte aktiv zu leben.
Diskriminierung abbauen, Respekt stärken
Auch wenn sich in den letzten Jahren viel verändert hat, ist der Sport noch immer kein diskriminierungsfreier Raum. Queere Sportler*innen werden teilweise mit Vorurteilen, abwertenden Kommentaren oder subtiler Ausgrenzung konfrontiert. Manche meiden den Vereinssport aus Angst, nicht akzeptiert zu werden. Wir möchten gemeinsam mit Sportvereinen, Trainer*innen, Funktionär*innen und Sportler*innen daran arbeiten, das zu ändern. Durch gezielte Sensibilisierung, Aufklärung und Dialog wollen wir erreichen, dass Vereine sichere Räume werden; Orte, an denen Vielfalt nicht nur geduldet, sondern bewusst gefördert wird. Wir glauben: Wer Sport treibt, soll einfach Sport treiben können ohne Angst, ohne Scham, ohne Verstecken.
Kooperationen und gemeinsame Projekte
Der Bocholt Pride e.V. steht bereits in ersten Gesprächen mit Sportvereinen, um gemeinsame Projekte zu entwickeln, die queere Sichtbarkeit im Sport stärken. Ob Trainingsworkshops, gemeinsame Sporttage, inklusive Turniere oder Informationsveranstaltungen zu Themen wie Vielfalt und Respekt, die Möglichkeiten sind vielfältig. Wir möchten Vereine dabei unterstützen, aktiv Zeichen für Offenheit zu setzen und sich als inklusive Gemeinschaft zu positionieren. Gleichzeitig laden wir Sportvereine, Trainer*innen und sportlich Engagierte herzlich ein, eigene Ideen einzubringen. Jede Kooperation, jede neue Idee und jedes gemeinsame Projekt bringt uns dem Ziel näher, Sport als verbindendes und solidarisches Element in der Stadtgesellschaft zu etablieren.
Sport als verbindendes Element
Sport kann Grenzen überwinden, Vorurteile aufbrechen und Menschen miteinander in Bewegung bringen, körperlich wie gesellschaftlich. Wenn Menschen gemeinsam trainieren, kämpfen, jubeln oder verlieren, entsteht ein Zusammenhalt, der weit über den Sportplatz hinauswirkt. Genau das möchten wir mit unserem Engagement fördern: Sport als Raum, in dem Vielfalt selbstverständlich und Zugehörigkeit erlebbar wird. Jeder Mensch soll sich unabhängig von seiner Identität willkommen fühlen, auf dem Spielfeld, in der Umkleide oder auf der Zuschauertribüne. Sport hat das Potenzial, Gemeinschaft zu stiften, Mut zu machen und Solidarität erfahrbar zu machen und genau dafür möchten wir uns einsetzen.
Ausblick und Einladung
Der Themenbereich Sport beim Bocholt Pride e.V. befindet sich im Aufbau, bietet aber enormes Potenzial. Wir möchten in Zukunft mit Sportvereinen, Schulen, Fitnessstudios und Sportinitiativen zusammenarbeiten, um queere Themen langfristig zu verankern. Unser Ziel ist es, Vielfalt nicht nur als Symbol, sondern als gelebte Realität in die Sportlandschaft zu bringen. Dabei geht es um Sichtbarkeit, Teilhabe und gegenseitigen Respekt. Wir wünschen uns, dass Bocholt zu einer Stadt wird, in der Sport ein Ort der Offenheit ist. Wo alle Menschen, egal wie sie lieben, leben oder sich identifizieren, mit Freude, Stolz und Selbstverständlichkeit dabei sein können.

